Die Heimat des Linuxhotels ist die Villa Vogelsang auf den Essener Ruhrhöhen.
Zu dem Anwesen gehören – neben der Villa selbst – ein Wirtschaftsgebäude (die sogenannte Remise) und ein 25.000 m² großer Park. Es liegt ruhig und naturnah auf einem Felsen, von dem aus die Villa einen wunderschönen Blick über die Ruhr bietet.
Erfahren Sie hier mehr über die Geschichte und die Architektur der Villa!
Ein Ort mit Geschichte
Könige, Schätze und Mythen
Die Villa wurde von 1840 bis 1850 nach Plänen Karl Friedrich Schinkels errichtet, welcher nur zwei Jahre zuvor zum Oberlandesbaudirektor ernannt worden ist und somit als Architekt des Königs galt.
Finanziert wurde der Bau von Friedrich Ludwig Niemann, einem Essener Industriellen. Er kaufte 1840 die nahgelegene Horster Mühle und ließ sich das Anwesen als neuen Wohnsitz bauen.
Überlieferungen behaupten, dass seine Familie einen Schatz auf der ehemaligen Ritterburg Haus Horst gefunden hat. Woher der Wohlstand der Familie wirklich kam, bleibt rätselhaft. Doch fest steht, dass Karl Friedrich Schinkel einem anderen Industriellen unter die Arme gegriffen hat: Alfred Krupp erhielt 1856 ein Darlehen von Niemann.
Es scheint sich zu bewahrheiten, dass man im Ruhrgebiet an dem Namen Krupp nicht vorbeikommt. Wenn auch diesmal auf eher ungewöhnliche Art…
Das Anwesen wird zur Villa Vogelsang
20 Jahre nach Fertigstellung verkaufte Friedrich Ludwig Niemann die Villa 1870 an Heinrich Dammer, seinen Prokuristen. Doch erst weitere 40 Jahre später soll das Anwesen seinen heute noch bestehenden Namen erhalten.
1910 ging Heinrich Dammer Konkurs. Infolgedessen wurden die Grundstücke aus seinem Besitz versteigert. Der Essener Wilhelm Vogelsang erstand nicht nur die Villa, sondern auch die Horster Mühle. Dort baute der Unternehmer ein Wasserkraftwerk und eine Carbidfabrik auf, während die Villa zu seinem neuen Wohnsitz wurde.
Die Horster Mühle musste Vogelsang 1932 stilllegen, weil er sich nicht dem sogenannten Carbidsyndikat anschließen wollte. Die Villa blieb jedoch noch über seinen Tod hinaus im Besitz der Familie. Sie verkaufte die Villa erst 1947, acht Jahre nach dem Tod Wilhelm Vogelsangs.
Das Klosterleben
Neuer Eigentümer wurde das Deutsche Rote Kreuz. Die Gesellschaft nutzte die Villa Vogelsang als Müttergenesungswerk und gab so zahlreichen Müttern und ihren Kindern einen sicheren Ort.
1962 erwarb das Bistum Essen das Anwesen. Die Villa wurde zu einem Kloster der Missionsärztlichen Schwestern. Unser heutiger großer Seminarraum ist die ehemalige Kapelle.
Das Linuxhotel entsteht
1994 wird die Villa von Reinhard Wiesemann gekauft. Er ließ das Anwesen denkmalgerecht restaurieren.
Die Baumaßnahmen nahmen fünf Jahre in Anspruch, bis die Villa Vogelsang 1999 wieder eröffnen konnte.
Die Architektur
Als Karl Friedrich Schinkel das Anwesen um 1840 entwarf, war der Klassizismus sehr populär.
Auch in den Gebäuden der Villa Vogelsang finden sich Elemente dieses Stils wieder.